Rezension: Catwoman - Diebin von Gotham City

Infos

Titel: Catwoman - Diebin von Gotham City
Autorin: Sarah J. Maas
Verlag: dtv
Seiten: 368 Seiten
Preis: 18,95€ (Hardcover)
          16,99€ (E-book)

 Anders als die Cover von "Throne of Glass" und "Das Reich der sieben Höfe" ist dieses Buch sehr dunkel gehalten, weshalb es, meiner Meinung nach, nicht ganz so schön zu den anderen im Regal passt. Wenn es für sich allein steht, finde ich es total passend, aber in der Kombination eher weniger.

Partygirl bei Tag – Superdiebin bei Nacht

Selina Kyle war die jüngste und gefürchtetste Straßendiebin von Gotham City – bis sie vor zwei Jahren verhaftet wurde. Nun kehrt sie unerkannt als mysteriöse Millionärstochter zurück. Während sie tagsüber als Partygirl Holly den Männern – allen voran ihrem verteufelt attraktiven Nachbarn Luke Fox – den Kopf verdreht, plant sie des Nachts den größten Coup aller Zeiten. Doch dann droht ihr Gefahr von unerwarteter Seite: Ein maskierter Unbekannter ist fest entschlossen, Selinas illegalen Aktivitäten den Garaus zu machen, und nimmt die Verfolgung auf. Ein faszinierendes Katz-und-Maus-Spiel beginnt. Was Selina nicht weiß: Ihr Widersacher ist kein anderer als Luke Fox.
Quelle: dtv

 

Allein, weil das Buch von Sarah J. Maas geschrieben wurde, musste ich lesen. Die Frau hat es einfach drauf!
 "Catwoman" ist mein erstes Superheldenbuch und überhaupt der erste Kontaktpunkt mit diesem Thema. Ich habe bisher nicht mal die Spiderman Filme komplett gesehen. Deshalb hatte ich überhaupt kein Vorwissen.
Das war aber überhaupt kein Problem, im Buch wird alles erklärt, ich kann aber nicht sagen, was davon übernommen wurde und was dazu erfunden ist.

Es geht um Selina, die mich anfangs sehr an Celaena aus Throne of Glass erinnert hat. Und das nicht nur, weil ich ihre Namen immer gleich ausspreche. Nein, Selina ist hart im Nehmen, da sie schon früh lernen musste, für sich und ihre kleine Schwester allein zu sorgen.
Sie hat viel durchgemacht und tut trotzdem alles, was ihr möglich ist, um für ihre Schwester alles zu ermöglichen und die Arztrechnungen zu bezahlen, denn sie hat MS.
Dafür muss sie viel opfern, schließlich auch zwei der größten Opfer.
Nach ein paar Kapiteln folgt ein Zeitsprung von zwei Jahren und wir lernen eine neue Seite von Selina kennen, die jetzt als Catwoman in Aktion tritt.  Und wie sie das tut!
Sie ist einfach so raffiniert und gerissen, da steht Batwing des öfteren wie ein begossener Pudel da.
Alle werden von ihr ausgetrickst und keine Wertgegenstände sind mehr vor Catwoman sicher, wenn sie auf Beutezug geht!
Dennoch behält sie ihre Moral bei und wird nicht skrupellos, im Gegenteil habe ich mir sie oft als weiblichen Robin Hood vorgestellt.
Auch die Rückblicke in die Zeit, die sie in der Liga verbracht hat - noch eine Gemeinsamkeit zwischen ihr und Celaena - lassen sie nie als kaltherzig erscheinen, auch wenn sie dort Dinge getan hat, die schlimm waren. Es ist diese Balance an der Grenze, die auch in Throne of Glass immer vorhanden ist.

Luke, auch bekannt als Batwing, ist in manchen Dingen das Gegenteil von Selina, auch wenn sie sich in den wichtigen Dingen gleichen, nämlich die guten Menschen von Gotham City zu beschützen.
Anfangs erschien er mir wie der nette Junge von nebenan, der eine ältere Dame über die Straße hilft. In gewisser Weise ist er das auch, aber er kann auch noch viel mehr.
Nachts als Batwing versucht er sein Trauma zu verarbeiten und die Menschen zu beschützen. Bei Tag der reiche Sohn, bei Nacht der Retter in der Not. Nur kann er viele Überfälle nicht verhindern, wenn Catwoman seine Gegenspielerin ist, was ihn extrem reizt - und es für uns als Leser nur noch lustiger macht, wenn Catwoman ihn wiedermal bloßstellt! Ich mochte Luke, sehr sogar, aber es war dann doch zu komisch, wenn er vorgeführt wurde.
Dabei sind er und Selina keinesfalls wirkliche Feinde, denn es gab mehrere Situationen, in denen sie sich gegenseitig hätten schaden oder verhaften lassen können.

Die wirklichen Feinde treten gegen Mitte des Buches erst richtig in Erscheinung und die Spannung steigt, weil es Anmerkungen auf etwas gibt, wovon wir noch nichts wissen und ich mich die ganze Zeit gefragt habe, was es ist.
Aber Sarah J. Maas tut auch hier wieder, was sie immer tut, sie packt einen riesen Plan aus, den die Protagonistin entworfen hat, lange bevor ich es auch nur ahnen konnte. Dieser wird erst enthüllt, als alle Puzzleteile an ihrem Platz sind und Selina es auch den anderen Charakteren mitteilt.
Da kann ich nur wieder sagen: Wow! Super Plan!
Die Handlung wurde mir nie langweilig, auch wenn die Überfälle anfangs doch etwas sehr glatt verliefen. Im Nachhinein hat es aber gut in die Planung gepasst, denn die Schwierigkeiten kommen später.
Apropos Plan, bis kurz vor der Enthüllung ihres genialen Schachzugs, wusste ich nie, wofür sie diese Raubüberfälle macht, wofür sie das Geld benötigt.
Ivy und Harley ebensowenig. Ich liebe dieses Trio! Ich hatte ja eine One-woman-show erwartet, aber ich wurde freudig überrascht. Ivy ist so liebenswürdig in ihrer Art und das obwohl sie ebenfalls eine kriminelle Superheldin ist. Noch dazu der Umwelttick, der sie gleich noch sympathischer werden lässt! Und Harley.. ja sie war etwas schwieriger, aber dennoch mochte ich sie und sie gehört als drittes Mitglied einfach zu den beiden. Gemeinsam sind sie unschlagbar, dass muss sich auch Batwing schnell eingestehen.

Der Schreibstil ist wie immer bei der Autorin  leicht zu lesen, aber gleichzeitig spannend gestaltet.
Unterstützt wird das durch die Wechselnden Perspektiven von Selina und Luke.

Mein erstes Superheldenbuch, aber garantiert nicht mein letztes! Sarah J. Maas entführt uns in die Straßen von Gotham City, wo die übelsten Verbrecher hausen - und Catwoman sie aufmischt!
Ein klasse Buch, dass durch den Schreibstil und einen grandiosen Plan hinter der Handlung überzeugt.
Ich bin gespannt auf Wonder Woman und Batman, auch wenn diese beiden Teile nicht von Sarah J. Maas geschrieben sind.

★★★★★

5 von 5 Sternen