Freitag, 5. April 2019

Rezension: Der schwarze Thron - Die Schwestern/Die Königin



Infos

Titel: Der schwarze Thron - Die Schwestern / Die Königin
          (Doppelband Band 1 und 2)
Autorin: Kendare Blake
Verlag: Penhaligon
Genre: Fantasy
Seitenzahl: 960 Seiten
Preis: 16,00€
Hier gelangt ihr zum Buch: zum Buch







Reihe:
1. Der schwarze Thron - Die Schwestern
2. Der schwarze Thron - Die Königin
3. Der schwarze Thron - Die Kriegerin


Drei Schwestern. Drei magische Talente. Nur eine Krone.
Sie sind Schwestern. Sie sind Drillinge, die Töchter der Königin. Jede von ihnen hat das Recht auf den Thron des Inselreichs Fennbirn, aber nur eine kann ihn besteigen. Mirabella, Katharine und Arsinoe wurden mit verschiedenen magischen Talenten geboren — doch nur, wer diese auch beherrscht, kann die anderen Schwestern besiegen und die Herrschaft antreten. Vorher aber müssen sie ein grausames Ritual bestehen. Doch damit eine von ihnen die Herrschaft erlangen kann, muss sie ihre beiden Schwestern eigenhändig töten. Und während zwei von ihnen noch gegen ihre Bestimmung rebellieren, schreckt die Dritte auf dem Weg zur Krone vor nichts zurück …
Quelle: blanvalet




Auf dieses Buch war ich sehr gespannt, da ich in den letzten Wochen definitiv in den Lesestimmung für epische Fantasy bin. Der Klappentext hörte sich für mich genau danach an: Drei Schwestern, geboren um gegeneinander zu kämpfen!
Direkt zu Beginn werden wir in die Handlung eingeführt, in der die drei Schwestern und ihre Ziehfamilien sich jeweils auf Beltane vorbereiten. Im Alter von sechs Jahren wurden die Drillinge getrennt und zu je einer Familie gebracht, die sie großziehen soll. 
Katherine kommt zu der Giftmischerfamilie Arron, Mirabella zu den Elementwandlern Westwoods und Arsinoe wird von den Milones als Naturbegabte aufgenommen.
Bevor ich das Buch begonnen habe, habe ich mich gefragt, wie die Autorin es anstellen wird, dem Leser verständlich zu machen, warum Drillinge bereit sind, sich gegenseitig zu ermorden. 
Doch sie löst es sehr geschickt, die Schwestern sind -eigentlich- nicht dazu in der Lage, sich aneinander zu erinnern, auch nicht an ihre gemeinsamen Kindertage. Alles was sie voneinander wissen, haben sie von ihren Ziehfamilien gelernt.
 
Und da beginnen die Intrigen und Machtkämpfe! Jede Familie und dazugehörigen Angehörigen und Dörfer wollen, dass ihr Schützling den Thron besteigt und sind bereit, alles dafür zu tun.
Im Klappentext wird angesprochen, dass eine der drei Schwestern dazu ebenfalls bereit ist, aber als ich das erste Kapitel aus ihrer Sicht gelesen hatte, hätte ich nicht gedacht, dass sie es ist!
Erst als die Perspektive wechselte und man die anderen zwei Mädchen ebenfalls kennenlernt, merkt man erst selbst, wie viele Lügen die Familien den Mädchen über ihre Schwestern erzählen, um sie gegeneinander aufzuhetzten.
Anfangs fiel es mir schwer, mir die ganzen Namen und Orte zu merken, da die Kapitelüberschriften mit den Orten beschrieben werden, an dem sich die jeweilige Schwester gerade aufhält. 
Wir erleben viele verschiedene Perspektiven, was den Einstieg nicht unbedingt erleichtert hat. 
Ich bin jemand, der beim Lesen so gut wie nie ins Personenverzeichnis schaut, aber hier hätte ich eines gebraucht. Deshalb musste ich zwischendurch immer wieder rekapitulieren, wann ich diesen Namen schon einmal gehört hatte und zu welcher Gruppe er gehört.
Am liebsten habe ich aus der Perspektive von Mirabella gelesen! Ich mochte sie von allen am liebsten, da sie für mich auch die stärkste Persönlichkeit hatte, was nicht nur damit zu tun hat, dass ihre Gabe so stark ist. Sie scheint schon zu Beginn als Einzige zu durchschauen, dass die Ziehfamilien ihre eigenen Pläne verfolgen, aber sie trotz allem, ihr eigenen Entscheidungen treffen kann. Außerdem steht sie ihren Schwestern nicht mit Hass gegenüber, obwohl der religiöse Tempel, der sich auf ihre Seite geschlagen hat, versucht hat, ihr die Liebe zu ihren Schwestern auszutreiben. 

Arsinoe war mir ebenfalls sympathisch, da sie anfangs so ziemlich das Gegenteil von einer möglichen zukünftigen Königin ist. Sie lebt bei den Naturbegaben, aber ihre Gabe offenbart sich nicht, egal wie oft sie mit ihrer besten Freundin Jules übt. Sie lebt in deren Schatten, da Jules die stärkst Naturbegabte der Insel ist - also das, was Arsinoe eigentlich sein sollte.
Am besten hat mir ihre humorvolle Art gefallen, wenn sie mit Billy -oder Junior, wie sie ihn nennt- zusammen war! Aber auch sie muss im zweiten Band für ihre Zukunft kämpfen, mit der sie zu Beginn bereits abgeschlossen zu haben schien.

Im Gegensatz zu den beiden, konnte ich mit Katherine nicht warm werden. Sie hat wohl das schlechteste Los gezogen, was ihre Ziehfamilie betrifft, denn die Arrons.. ich mochte keinen Einzigen von ihnen. Besonders Genevieve war grausam! Sie vergiften Katherine regelmäßig, damit ihre Gabe, das Gift zu vertragen, endlich stärker wird und sie Immunität gegen Gifte erlangt. Katherine ist dabei so naiv und lässt sich alles gefallen, ohne Widerworte. 
Dennoch ist ihre Entwicklung zum zweiten Band hin wohl mit am größten, wenn man bedenkt, dass selbst Natalia ihr Rachedurst teilweise beunruhigt. Vom unscheinbaren und schwächsten Glied zum Racheengel!

Die Handlung ist im ersten Band fokussiert auf die Einleitung, das heißt die Vorstellung der Schwestern, der verschiedenen Gruppierungen und dem Königreich.
Wie schon oben beschrieben, viel es mir anfangs schwer, in den ersten Band hineinzufinden.
Ich habe mich ständig gefragt: Was ist Beltane? Was passiert da jetzt genau? Wer sind diese Personen? 
Nach und nach wurden die Fragen geklärt, aber es dauerte eben. Genauso dauerte es, bis die Handlung richtig in Fahrt kam. Über die Hälfte des ersten Bandes passiert nicht wirklich viel, außer das Arsinoe und Jules durch das Dorf wandern, Katherine vergiftet wird und Mirabella von allen wegen ihrer Gabe gelobt wird.
Erst im letzten Drittel, wenn Beltane immer näher rückt, kommt Spannung auf, vor allem in Bezug auf Arsinoes Gabe und bestimmte Geschehnisse mit Katherine! Was genau passiert, müsst ihr natürlich selbst lesen, aber das Durchhalten bis dahin lohnt sich!
Was mich ebenfalls etwas gestört hat, waren manche Nebencharaktere, denen ich nichts abgewinnen konnte. Dazu gehören beispielsweise Joseph. Die Szene zwischen ihm und Mirabella an der Küste fand ich furchtbar!
Da diese Ausgabe ein Doppelband ist, konnte ich direkt mit Band 2 weitermachen und ich muss sagen, dass in diesem Teil sehr viel mehr passiert! Der erste Teil übernimmt also tatsächlich die Rolle der Einführung, während später die Machtspiele ausgeweitet, die Schwestern aktiver werden und endlich selbst handeln. Es geht um den Thron und dabei ist auch in diesem Band wieder mit Verrat zu rechen.
Der schwarze Thron ist kein Reihe, in der die Liebesbeziehungen die Hauptrolle spielen. Zwar verlieben sich alle drei Schwestern, aber gut ausgehen tut es nicht für sie.
Diese Tatsache tut der Handlung allerdings gut, den sie bewegt die Schwestern und sorgt für reichlich Emotionen.
 
Der Schreibstil der Autorin ist etwas anders, als ich bisher gewohnt war. So sind einige Szenen sehr kurz beschrieben, sodass ich mich zeitweise nicht richtig in die Situation hineinversetzten konnte, da mir zusätzliche Informationen oder auch die Beschreibung der Gefühle der Charaktere gefehlt hat. 
Das hätte auch den entscheidenden Stoß gegeben, den es gebraucht hätte, um mich richtig mit den Personen mitleiden zu lassen.  
Für wieder andere Szenen war die Kürze völlig in Ordnung, vor allem dann, wenn nicht viel passierte. Die Spannungsmomente liegen der Autorin aber dennoch, dann kommt der gewisse Nervenkitzel auf, der den Leser die Seite schnell umblättern lässt!
Ein Doppelband, der mit zwei Bänden, aber auch mit zwei geteilten Meinungen aufwartet. 
Einerseits bietet der erste Band einen teilweise etwas verwirrenden Einstieg, in dem die Charaktere vorgestellt werden, bei dem aber erst zum Schluss Spannung und  mehr Handlung aufkommt. 
Der zweit Band dagegen zeigt sich von einer stärkeren Seite, da die Handlung hochgefahren wird, die Charaktere eine Entwicklung durchmachen, die sie selbstbestimmter und kämpferischer werden lässt!
Ich kann euch deshalb nur raten: Wenn ihr die Reihe lesen wollt, dann haltet durch, selbst wenn der Anfang zäh erscheint, lest weiter, es wird besser!
Ich hoffe, Band drei kann es nochmal toppen!

★★★☆☆

3,5 von 5 Sternen



Vielen Dank an den Verlag und das Bloggerportal für das Rezensionsexemplar!



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