Sonntag, 29. November 2020

Rezension: Wintergemüse

 Gastbeitrag

 

Infos 


Titel: Wintergemüse - Frische Ernte in der kalten Jahreszeit
Autor: Heidi Lorey
Verlag: Ulmer Verlag
Seitenzahl: 144 Seiten
Preis: 17,95€
Hier gelangt ihr zum Buch: zum Buch/Verlag








Viele Gemüsegärten sind im Winter verwaist, der Gartenboden liegt braun und ungenutzt da – dabei bietet gerade die kalte Jahreszeit ganz eigene leckere Hochgenüsse! Heidi Lorey erläutert in diesem Ratgeber, wie Sie auch von Oktober bis März Gemüse frisch aus dem Beet ernten und zeigt, wie die späte Ernte gelingt. Die Garten-Expertin stellt eine Fülle an Wintergemüse – von Salatpflanzen über typische Kohlarten bis zu Besonderheiten wie Pak Choi oder Kohlröschen, dem neuen Superfood – ausführlich vor und erläutert, worauf bei Anbau, Ernte und Küchenverwendung zu achten ist. Mit etwas Experimentierfreude können Sie so endlich auch im Winter Gemüse und Kräuter aus dem eigenen Garten genießen!

 

→ Gesas Meinung:

 

Das Buch Wintergemüse von Heidi Lorey ist nicht mein erstes Buch aus dem Ulmer Verlag und es ist auch nicht mein erstes Buch zum Thema Gemüseanbau im Winter. Aber es könnte mein Lieblingsgartenbuch werden! Und das nicht nur wegen der tollen Wintergartenbilder!

Das Buch startet mit den beiden Theoriekapiteln „Das Potenzial einer vergessenen Jahreszeit“ und „Wintergemüse – So geht’s“, bevor gut 40 verschiedene Wintergemüse vorgestellt werden. Den Abschluss bilden schließlich Porträts von Winterkräuter wie Blattsellerie, Kartenkresse, Salbei…

Das Buch ist sehr schön gestaltet mit verschiedenen Schriften und Farben. Es wirkt dadurch aber nicht knallig oder unruhig, sondern sehr gartenharmonisch (wer kann das Wort fühlen? 😉). Wie eine schön gestaltete Gartenzeitschrift lässt es sich durchblättern, aber genauso gut als absolutes Expertinnenbuch durcharbeiten. Denn im Theorieteil z. B. finden sich Ausführungen zur Winterhärte oder auch sehr interessante Hinweise zum Thema Nitrat. Grundsätzlich wusste ich über Nitrat gerade im Wintergemüse Bescheid, aber wow! Hier erhalte ich sogar Tipps, wie ich damit umgehen kann bzw. eine hohe Belastung vermeiden kann!

Unfassbar interessant finde ich den Vergleich der phänologischen Jahreszeiten für Deutschland in den Jahren 1981-2010 und 2019: es gibt inzwischen fast 3 Wochen weniger Winter! Der Blattfall der Stieleiche hat sich vom 03.11. auf den 10.11. verschoben und der Beginn des Vorfrühlings mit der Haselblüte findet bereits am 08.02. statt am 21.02. statt. Überhaupt, die handschriftlichen Statistiken und Zeichnungen sind sehr ansprechend und aufschlussreich!

Die Gemüseporträts finden sich immer auf einer Doppelseite mit jeweils zwei Bildern. Dort gibt es einen kurzen Spickzettel mit Angaben z. B. zu Frosthärte, Pflanzenabstand und Fruchtfolge, bevor das jeweilige Wintergemüse in den Abschnitten „Winterkultur“, „Coole Ernte“, „Was schiefgehen kann“ und „Sorten für Herbst- & Winteranbau“ ausführlich vorgestellt wird.

Großartig finde ich, dass nicht nur die üblichen Verdächtigen wie Endivien- und Feldsalat oder Grün- und Rosenkohl vorgestellt werden, sondern auch weniger bekannte Winterkulturen wie Bremer Scheerkohl, Hirschhornwegerich, Knollenziest oder Löwenzahl als Kulturpflanze.

Sehr gut gefallen mir auch nebenbei eingeworfene Tipps wie Salatblätter auszulegen als Ablenkfutter für Asseln, die sonst Löcher in die Radieschen fressen.

Im abschließenden Serviceteil finden sich Buchempfehlungen (nicht nur) aus dem Ulmer Verlag sowie Adressen und Bezugsquellen für Saatgut und Co. Und bei Namen wie Bingenheimer, Dreschflegel und Hof Jeebel kann frau ruhigen Gewissen shoppen!

 

Heidi Lorey ist promovierte Gartenbauerin und Journalistin. Und diese geballte Mischung macht sich bezahlt. Es ist ihr ein Buch ohne jegliches Blabla, vollgepackt mit Wissen, Tipps und Tricks gelungen, das sich leicht, angenehm und ansprechend lesen lässt. 5 Sterne! Nach der Lektüre des Buches frage ich mich ob der Winter von der Gemüsevielfalt her der neue Sommer wird?

 

★★★★★ 

5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung des
Rezensionsexemplares! 

 


 

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