Donnerstag, 12. August 2021

Rezension: Kalt wie Schnee, hart wie Eisen

 


Infos 

Titel: Kalt wie Schnee, hart wie Eisen
Autorin: Jenny-Mai Nuyen
Genre: High-Fantasy
Verlag: cbt
Seitenzahl: 400 Seiten
Preis: 13,00€
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  Eine Königin ohne Herz, ein unbestechlicher Rebell und eine Liebende ohne Namen

Vom Vater verstoßen und von der Mutter verraten, wuchs die Königstochter Kanemô fernab des Palasts in einem Kloster auf. Als der Vater stirbt, will der Rebellenführer Heganen sie zur Frau nehmen, um so auf den Thron zu gelangen. Doch Kanemô will die Macht für sich. Durch einen Pakt mit einer mächtigen Hexe gelingt es ihr, Heganen unter ihre Kontrolle zu bringen und als ihre Marionette regieren zu lassen. Dafür verlangt die Hexe ihr Herz. Erst als sich der Rebell Perakín unerklärlicherweise in sie verliebt, beginnt Kanemô zu begreifen, was ihr fehlt. Aber kann sie ihr Herz zurückbekommen?



 

 
"Kalt wie Schnee, hart wie Eisen" ist mein erstes Buch der Autorin und ich war gespannt, was mich erwartet. 
Der Prolog zeigt Kanemô als Kind und ich war direkt fasziniert von der Idee, dass ihr Vater als König Drachen aus einem Zauberkessel beschwören muss, es aber nicht schafft. Was die Umstände für Kanemô erschwert, denn als die letzten Drachen sterben, verlässt ihre Mutter das Schloss und wird zur Verräterin erklärt - und Kanemô wird verstoßen und in ein Kloster geschickt. 
Jahre später rebelliert das Volk, stürzt den König und Kanemô soll versteckt werden. Doch dann trifft sie die Hexe, die ihr einen Weg zur Macht bietet. 

Kanemô hat mich im Prolog und den ersten Kapiteln sehr neugierig gemacht und ich war froh, dass wir sie als Protagonistin noch mit Herz und Gefühlen kennenlernen und uns so ein Bild von ihr machen können. Allerdings wurde ich nicht richtig warm mit ihr. Dabei lag es in den ersten Kapiteln nicht an ihrer Persönlichkeit, sondern mehr am Schreibstil. Es wird aus der dritten Person erzählt, was ich in diesem Genre meistens sogar angenehmer finde. Mir fehlten hier allerdings die Gedankengänge, irgendetwas, womit ich sie und ihre Ziele besser hätte verstehen können. Ich hätte gerne mehr in ihren Kopf geschaut. So blieb sie für mich recht oberflächlich, obwohl das Potential da war.
Dagegen waren ihre Emotionen für mich schon greifbarer und verschwanden auch nicht gänzlich im Laufe des Buches - obwohl sie ohne Herz definitiv nicht danach handelt. 

Sehr gelungen ist das Worldbuilding. Die Autorin beschreibt nicht zu viel (was ich immer sehr angenehm finde!), aber auch nicht zu wenig, sodass ich mir die Welt vorstellen kann, ohne seitenweise Beschreibungen lesen zu müssen. Auch verschiedene Wesen wie Drachen, Elfen und Zwerge kommen vor.

Entgegen meiner Erwartung ist das Buch nicht nur aus Kanemôs Sicht erzählt, denn es ist in mehrere Teile gesplittet. Zuerst erzählt sie allein, dann wechselt es zu Lauriens Teil und später kommen dann wieder beide zu Wort. Lauriens  Handlung verläuft dabei anfangs parallel zu Kanemôs und beinhaltet deshalb noch mal eine Art Einführungsphase, in der ihr Charakter und ihre Geschichte vorgestellt wird. Kanemôs tritt in dieser Zeit in den Hintergrund, was dem Buch trotz den erneuten Einführungskapiteln erfrischende Abwechslung gebracht hat. 
Hier muss ich aber wieder dazu sagen, dass ich in diesem Buch mit den Protagonistinnen leider komplett nicht warm wurde, denn mit Laurien konnte ich auch nicht wirklich mitfühlen. Manchmal hätte ich sie gerne geschüttelt, aber das kann auch so von der Autorin gewollt sein. In dem Fall ist Lauriens Charkterzeichnung sehr gut gelungen. 

Dafür, dass die Handlung von zwei Personen erzählt wird, zieht es sich, gerade im Mittelteil, zeitweise. Die ersten Kapitel, als Kanemô aus dem Kloster gebracht wird und die Hexe trifft, lassen sich schnell weglesen, obwohl (oder gerade weil) noch viele Fragen offen sind. Später hätte es mehr und schneller an Fahrt aufnehmen können, denn so stieg die Spannung recht spät und dann war auch schon Ende. Gerade in Bezug darauf, dass es ein Einzelband sein soll, hätte ich da mit mehr gerechnet.
 



 

Ein High-Fantasy-Roman, der für mich vor allem durch sein Worldbuilding und die genannten Wesen in Erinnerung bleibt. Ich wurde leider mit den Protagonistinnen nicht ganz warm, was schade war, denn das Buch hat definitiv Potential!

 


★★★☆☆

3 von 5 Sternen



Vielen lieben Dank an den Verlag und das Bloggerportal für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares!

 

 

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