Gastbeitrag
Titel: USA vegetarisch
Autoren: Katharina Seiser und Oliver Trific
Verlag: Brandstätter Verlag
Seitenzahl: 272 Seiten
Preis: 19,90€
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„USA vegetarisch“ tritt den Beweis an, dass „Comfort Food“ und „Soul Food“ nicht umsonst englische Begriffe sind. Die US-amerikanische Küche kennt zahlreiche vegetarische Köstlichkeiten. Einflüsse aus der indigenen Bevölkerung und den Herkunftsländern der Einwanderer haben eine außergewöhnliche Rezeptvielfalt hervorgebracht, die dieser Band erstmals präsentiert. Die Küche ist so abwechslungsreich und inspirierend wie das riesige Land, aus dem sie stammt. Von Klassikern wie Mac & Cheese, California Rolls oder Avocado-Quesadillas über Spezialitäten wie Green Gumbo, Three Sisters Cobbler oder Hawaiian Cole Slaw bis zu beliebten Süßspeisen wie Key Lime Pie, Rhabarber-Cheese-Cake und Walnuss-Brownies. Wie schon bei den Bänden zu Österreich, Deutschland, Italien und der Türkei sind die Rezepte in fünf Jahreszeiten sortiert, leicht nachzukochen und für jeden Tag geeignet.
→ Gesas Meinung:
Meine bisherigen Kenntnisse der amerikanischen Küche habe ich durch wiederholtes Schauen der Serien Gilmore Girls und Psych erworben. Ich erinnere mich dunkel, dass ich aufgrund der Gilmore Girls in meiner Jugend mal durch Kölns Nebenstraßen gestromert bin, um original amerikanische Pop-tarts zu kaufen.
Glücklicherweise hat sich mein Verständnis von guter Ernährung inzwischen verändert und so bin ich dem Brandstätter Verlag dankbar, dass er mir das Buch „USA vegetarisch“ von Oliver Trific zur Verfügung gestellt hat. Herausgeberin des Buchs ist Katharina Seiser, von deren vegetarisch-Reihe ich bereits mehrere Bücher mein Eigen nennen darf.
Optisch fügt sich das Buch nahtlos in die Reihe ein und gefällt mir durch Design, Einband, die Rezeptfotos und die stimmungsvollen Bilder bei den Kapitelübergängen sehr gut. Und die drei verschiedenfarbigen Lesebändchen sind ein Traum (obwohl ich bei diesem Buch vermutlich noch etwa 20 Bändchen mehr gebraucht hätte)!
Auf knapp 260 Seiten finden sich im Buch gut 150 Rezepte, die aufgeteilt sind auf die Kapitel „Frühling“, „Sommer“, „Herbst“, „Winter“ und „Jederzeit“. Diese saisonale Aufteilung ist übrigens mit einer der Gründe, warum Katharina Seisers vegetarisch-Reihezu meinen Lieblingskochbüchern gehört.
Oliver Trific wuchs in Hamburg und Chicago auf. Er ist gelernter Koch und war jahrelang in der amerikanischen Gastronomie und Hotellerie tätig. Von 2010 bis 2018 hat er in Hamburg sein nach ihm benanntes Restaurant betrieben.
Das Buch trifft recht unvermittelt auf mein doch recht klischeehaftes Bild der amerikanischen Küche. Es zeigt die unglaubliche Vielfalt, die sich neben den indigenen Völkern Amerikas durch die Einwanderung in den vergangenen Jahrhunderten aus allen Teilen der Welt entwickelt hat.
Beim Durchblättern des Buchs kam ich schnell an die Grenzen der drei Lesebändchen und habe mir eine lange Nachkochliste angelegt und noch am gleichen Tag in der Küchegestanden. Inzwischen habe ich neben dem Klassiker Mac&Cheese auch die Zwiebelringe und die Süßkartoffelwedges gemacht. Bereits zum dritten Mal backe ich aufausdrücklichen Wunsch meiner Kinder gerade das Toastbrot. Zum Kaffee (auch wenn sie in Amerika als Frühstück üblich sind) gab es hier bereits die Buttermilchwaffeln und unser Salat wird nur noch mit dem Green Goddess Dressing serviert. Sehr gut geschmeckt hat uns auch das Maisbrot mit Chili und Käse. Schön mit Butter bestrichen und – wie empfohlen – mit einem dunklen Bier genossen!
Die Liste der Gerichte, die ich noch nachkochen möchte, ist weiterhin richtig lang und das Buch ein richtiger Gewinn für meinen Kochbuchschrank!
Nicht verschweigen möchte ich aber auch die Rezepte, die mir nicht gelungen sind: als Tipp wird empfohlen, Joghurt selbst herzustellen. Ich habe mich peinlich genau (sogar mit Thermometer zum Überprüfen der Milchtemperatur) an das geschilderte Rezept gehalten. Trotzdem ist kein einziges Glas des Joghurts was geworden. Nach einigen Recherchen bin ich dahintergekommen, dass ich wohl „stichfesten Joghurt“ als Ansatz hätte verwenden müssen. Dieser Hinweis fehlt mir eindeutig im Rezept. Außerdem – mir ist es zum Glück rechtzeitig aufgefallen – steht in den Zutaten für das großartige Toastbrot als letztes „560 ml Wasser“. Diese gehören jedoch gar nicht in den Teig für das Toastbrot, sondern sind wohl ein Überbleibsel des Sauerteigbrots. Und das Rezept „Rosenkohl aus dem Ofen mit Pecannüssen“ ist bisher das einzige Gericht, das mir tatsächlich nicht geschmeckt hat. Es hört sich lecker an, aber es fehlt eindeutig Flüssigkeit im Rezept. Das Endergebnis ist nämlich trotz toller Zutaten eher trocken und lädt – zumindest mich – nicht zum wiederholten Kochen ein (obwohl ich Rosenkohl liebe!).
Auch wenn ich diese drei Kritikpunkte schade finde, überzeugt mich das Kochbuch insgesamt. Am Wochenende werde ich die Bagels backen und freue mich schon sehr!
Das Buch überzeugt durch seine tolle Gestaltung und die Vielfalt der Gerichte, die mich wirklich das ganze Jahr über mit Kochideen versorgen. Einen Punkt ziehe ich aber für die Ungenauigkeiten (s. o.) ab. In der nächsten Auflage kann das Buch sich also auch den fünften Stern schnappen 😊
★★★★☆
4 von 5 Sternen
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